Warum negative Kommunikation gut und wichtig für Ihre Beziehung ist

Nachdem ich mehrere Beiträge zum Thema positive  Kommunikation geschrieben habe, stoße ich im Internet auf eine Proseminar-Arbeit von Studenten der Uni Wien aus der hervorgeht, dass negative Kommunikation potentiell vorteilhaft für die Beziehung sein kann.  5158417206_22b63aae01Beispiele für negative Kommunikation sind z.B.  Feindseligkeit und Wut.

Vereinfacht dargestellt geht es darum, dass Paare, die ihre Konflikte ausstreiten besser gestellt sein können als Paare, die dies nicht tun. Mit anderen Worten – wenn es in einer Beziehung nur positive Kommunikation gibt, dann könnte es sich um Konfliktvermeidung handeln. Dies ist auf Dauer für die Beziehung schlechter als wenn Paare ihre Konflikte austragen.

Dieser Darstellung stimme ich voll und ganz zu. Ein „ordentlicher“ Streit hilft in einer Beziehung unter der Voraussetzung, dass es danach eine Versöhnung bzw. eine Lösung gibt. Wenn der Streit über Tage schwelt und dann ungelöst „verpufft“ so wäre dies eine negative Kommunikation ohne positiven Ausgang. Und somit der Konfliktvermeidung ebenbürtig.

In einer Beziehung braucht es somit beides: Positive Kommunikation und negative Kommunikation. Das Verhältnis sollte dabei 5:1 betragen. Dies wurde bereits durch den Scheidungsforscher Gottman festgestellt und wird als Gottman-Konstante bezeichnet.

Letztendlich geht es darum, was wir brauchen, damit es bei Konflikten zu Lösungen kommt. Und hier argumentieren, die Autoren der  Arbeit, dass negatives Kommunikationsverhalten den Partner dazu motivieren kann die gewünschte Veränderung herbeizuführen. Meiner Ansicht nach sollte negative Kommunikation nur in kleinen Dosen eingesetzt werden. Dazu einige Tipps aus meiner Praxis mit Paaren:

Tipp 1: Bei negativer Kommunikation ist es wichtig nicht unter die Gürtellinie zu argumentieren. Mit anderen Worten: Vermeiden Sie abwertende Begriffe, Übertreibungen und verletzende Aussagen. Mit dieser Art negativer Kommunikation verletzten Sie die Vertrauensbasis nachhaltig. Und Ihre/PartnerIn merkt sich die negative Kritik oft besser, als die positive Kritik. Daher gut überlegen wann und wo Sie diese negative Kritik einsetzen.

Tipp 2: Das Ziel negativer Kommunikation sollte sein, gemeinsam eine Lösung des Problems und Konflikts herbeizuführen. Halten Sie sich dieses Ziel vor Augen, wenn Sie negative Kritik formulieren. Dann sollte es einfacher sein wesentliche Bestandteile von unwesentlichen Bestandteilen zu unterscheiden. Ähnlich wie bei der Gewaltfreien Kommunikation geht es darum Schritt für Schritt zu beschreiben was Sie gesehen, wahrgenommen und gefühlt haben. Ohne dabei die klassischen Füllwörter wie „nie, immer, typisch“ zu verwenden. Das dies nicht einfach ist, ist klar.

Versuchen Sie es. Und lassen Sie mich wissen wie es Ihnen dabei ergangen ist. Denn schließlich gilt nach Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

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Ein Gedanke zu „Warum negative Kommunikation gut und wichtig für Ihre Beziehung ist

  1. Negative Kommunikation zu dosieren klingt schon sehr emotionsbefreit. Das ist doch der Kern von diesem Moment. Es wird kontroversiell und konfliktgeladen, oder?

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