Die Abwärtsspirale: Vom Streit bis zur Trennung – wie kommen Sie da raus?

Laut einer dänischen Umfrage unter 1009 Paaren (Alter 18-74) sehen 16% der befragten Paare Streit als ein großes Problem in der Beziehung und 46% davon wollen sich wegen der Streitereien trennen! D.h. jede zweite Beziehung in der viel gestritten wird, ist trennungs- bzw. scheidungsgefährdet.

Streit führt zur Trennung in Partnerschaften
Vom Streit zur Trennung im Beziehungsalltag?

Was sind die häufigsten Auslöser für Streitigkeiten in einer Paarbeziehung?

Die häufigsten Auslöser  für Streitigkeiten in der Beziehung sind:

  • Uneinigkeit über die Aufgabenteilung zuhause: 23%
  • Einhalten von Vereinbarungen: 6%
  • Geld: 6%
  • Kindererziehung: 4%
  • Sex: 3%
  • Eifersucht: 3%
  • Arbeit: 1%
  • Andere Ursachen. 9%

Warum streiten Paare? Streit entsteht oft weil sich die Kommunikation abnutzt und unser Aktives Zuhören im Laufe der Beziehung abnimmt.  Wenn wir nicht mehr zuhören und nachfragen, so ist es uns kaum mehr möglich unsere Partner zu verstehen. Und so verlieren wir die Möglichkeit die Bedürfnisse un Wünsche unseres Partners rechtzeitig (!) zu erkennen.

Was kann ich tun? Wenn Sie feststellen, dass Sie immer wieder streiten und sich im Kreis drehen und sich der Streit immer wieder an den selben Dingen entfacht, ist es Zeit aktiv zu werden. Setzen Sie sich für ihre Beziehung ein. Bevor es zu spät ist.

Wie kann ich Streit in meiner Beziehung bewältigen?

Step 1: Nehmen Sie die Luft raus

Wenn der Streit eskaliert braucht das Thema und das Paar eine „Auszeit“. Setzen Sie auf Deeskalation, indem Sie eine der folgenden Dinge probieren:

  • Time-Out / STOP: Vereinbaren Sie ein Zeichen, dass Sie mit den Händen machen können, wenn Ihr Partner / Ihre Partnerin zu weit geht bzw. der Streit ausser Kontrolle gerät. Schweigen Sie dann beide mindestens eine Minute lang, während Sie sich gegenübersitzen. Versuchen Sie dabei an ganz etwas anders zu denken. Wenn möglich, sollte es etwas schönes aus der gemeinsamen Beziehungszeit sein.  Dann steigen Sie wieder ein, indem Sie versuchen in „Ich-Botschaften“ miteinander zu sprechen.
  • Einer Spricht / der Andere hört zu: Versuchen Sie diese „Paarkommunikationsregel“ gemeinsam durchzuhalten. Das ist schwierig. Es wirkt jedoch de-eskalierend. Vorausgesetzt Sie schaffen es wirklich zuzuhören.

Step 2: Beginnen Sie wieder zuzuhören.

Woran merken Sie, ob Sie richtig zuhören? Sie hören nicht wirklich zu, wenn

  • Sie sich bereits ein (Gegen)Argument zurecht legen, während ihre Partner/Ihre Partnerin spricht.
  • Sie Ihn/Sie unterbrechen.
  • Sie es nicht aushalten zu warten bis Er/Sie den Gedanken fertig ausformuliert hat.
  • Sie auf einen Vorwurf mit einem Gegenvorwurf reagieren. Versuchen Sie herauszufinden, was Ihren Partner/ ihre Partnerin verletzt hat / gekränkt hat. Hören Sie aktiv zu und fragen Sie solange nach, bis Sie genau verstanden haben was er/sie sagen möchte.
  • Sie es nicht schaffen so lange bei seinem / ihrem Argument / Thema zu bleiben, wie sie brauchen um genau zu verstehen, worum es geht.

Step 3: Bringen Sie Kommunikation in ihre Beziehung

Kaufen Sie eine Paarkommunikationsanalyse und versuchen Sie in einer Mediation ohne Mediator festzulegen, worum es im Streit geht.

Paarkommunikationsanalyse
Macht eine Paarkommunikationsanalyse

Step 4: Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch

Dies gilt insbesondere, wenn Sie merken, dass Sie sich im Kreis drehen mit der gegenseitigen Abwechslung von Angriff und Verteidigung. Dann brauchen Sie eine persönliche Kommunikationsbegleitung. Nehmen Sie sich 2-3 Sitzungen lang Zeit. Mit einem Beziehungs-Begleiter können Sie neue Erkenntnisse gewinnen, den Prozess verlangsamen und somit neue Erkenntnisse gewinnen, wie Sie in Zukunft ihre Alltagsstreitigkeiten in den Griff bekommen können.

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4 Gedanken zu „Die Abwärtsspirale: Vom Streit bis zur Trennung – wie kommen Sie da raus?

  1. Ein sehr guter Artikel, den ich bisher leider noch nicht gefunden habe.

    Ich habe damals mit meiner Ex-Frau auch eine Mediation begonnen. Bei uns war es damals eine lang anhaltende Flaute im Bett.
    Deswegen wundert es mich auch, dass dieses Problem nur 3% ausmachen soll.
    Wir haben uns wie gesagt damals über Mediation informiert und sind dann zu einem RA und Mediator hier in der Nähe gegangen.
    Im Endeffekt hätte es doch wohl besser ein Psychologe sein sollen, wir sind jetzt geschieden.

    Ihren Beziehungsblog lese ich jetzt seit ich ihn heute morgen gefunden habe gespannt durch und hoffe, meine jetzige Beziehung dadurch stärken zu können. Vielen Dank dafür!

  2. Streit ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, wenn dabei nicht gewisse Kommunikationsregeln beachtet werden. Wenn nur Hass erzeugt und aufgestaut wird geht es oft sehr schnell zum Anwalt und dann weiter zu einem Scheidungsverfahren. Hierbei leiden eigentlich alle Beteiligten. Es hat doch Gründe gegeben, weswegen man sich verliebt hat. Eine Liebe muss auch gepflegt werden. Sie haben auf Ihren Seiten sehr viel gute Texte dazu, wie man das angehen kann!

  3. Hall Andrey,

    ich denke Du hast es genau getroffen. Was ist der Kern der Streiterei? Worum geht es eigentlich? Wenn klar wird was die dahinterliegenden Bedürfnisse sind, die es schwer machen die eigenen Position zu ändern , dann ist es möglich einen Kompromiss einzugehen.

    lG

    Sebastian Bred
    Der Beziehungs-Ratgeber

  4. Prinzipiell stützt sich ja jeder Streit auf die Unmöglichkeit einen Kompromiss zu finden da die Vorstellungen der beiden Partner auseinander gehen. Obwohl ich den Beitrag an sich gut finde, möchte ich anfügen, dass ein Streit oder genauer Streitereien im Kern beseitigt werden müssen.
    Ist man bereit für einen Kompromiss? Ist man bereit sich selbst für den anderen zu ändern? Kann ich unveränderbares hinnehmen?

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