Die Spielregeln eines Seitensprungs

Viele Paare, die zu mir kommen nennen sexuelle Untreue als Auslöser für ihre Trennung bzw. Scheidung. Während der Sitzungen wird deutlich, dass der Seitensprung eine Vorgeschichte hat. Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung definiert 5 verschiedene Formen der Untreue, die es in einer Beziehung geben kann. Neben sexueller Untreue, sind dies emotionale, spirituelle, ökonomische Untreue oder soziale Untreue. Letztere äußert sich indem die Unterstützung im sozialen Alltag durch den Partner / die Partnerin fehlt.

Bei den meisten Paaren, die einen Seitensprung als Auslöser der Trennung sehen beobachte ich, dass es einen Einbruch bzw. Zusammenbruch der Kommunikation vor dem Seitensprung gegeben hat. Dies führt oft dazu, dass emotionale Nähe und damit auch Sex zuerst abnimmt und dann verschwindet. Erst dann beginnt einer von beiden sich nach einem neuen Sexpartner umzusehen.Offene Beziehung oder Seitensprung?

Dennoch wird der Seitensprung als Trennungsgrund in den Vordergrund gestellt. Und sehr selten als Chance für eine Neudefinition der Spielregeln der Beziehung verstanden. Dies könnte insbesondere dann funktionieren, wenn die 4 anderen Formen der Untreue nicht vorhanden sind.

Im Laufe der Jahre einer Beziehung verändern sich die eigenen Bedürfnisse und damit auch die Beziehung. Bei manchen Paare entsteht das Bedürfnis nach einer Öffnung der Beziehung. Dies reicht von der Nutzung von Seitensprung-Services bis zur neuen Beziehungsform der polyamorösen Beziehungen.

Für eine offene Beziehung ist es notwendig, die Spielregeln der Beziehung in regelmäßigen Abständen neu zu definieren. Eine Veränderung des Beziehungsstatus ist eine Erneuerung, die einer Beziehung mehr Spielraum geben kann. Aus monogamen Beziehungen können offene und polyamoröse Beziehungen werden. Wie das geht? Mit Spielregeln.

Die Spielregeln eines Seitensprungs als Teil einer offenen Beziehung

Bei einer offenen Beziehung gilt es vorab zu klären, was für beide Seiten erlaubt ist bzw. OK ist. Hier einige Anhaltspunkte für transparente Spielregeln in einer offenen Beziehung:

Anzahl PartnerInnen: Wie oft ist eine andere Beziehung erlaubt? Wieviele PartnerInnen sind erlaubt?

Wo finden die Kontakte statt? Wie stelle ich sicher, dass mein Partner / meine Partnerin ausreichend informiert ist über meine Aktivitäten? Welche Mindestinformation braucht er/sie von mir?

Kommunikation davor und danach: Was kann / soll / darf ich darüber erzählen und was nicht? Wie wirkt sich die sexuelle Untreue auf die emotionale Treue aus? Wie gehe ich mit allfälliger Eifersucht um?

Was ist (nicht) erlaubt? Hier gilt es die gegenseitigen Grenzen zu definieren. Mögliche Themen sind die Benutzung von Kondomen, Übernachten, gemeinsame Urlaube etc.

Worum geht es mir in einer offenen Beziehung? Sprechen Sie klar aus, um welche Bedürfnisse es Ihnen geht. Was wollen Sie ändern? Wie stellen Sie sich ihre offene Beziehung vor?

Stolpersteine / Pilotphase: Jedes Spiel hat ein Anfang und ein Ende. Definieren Sie vorher wann Sie sich zusammensetzen und darüber sprechen was funktioniert hat und was nicht.

Die Definition der Spielregeln eines Seitensprungs erfordern Mut. Dafür bekommen beide Seiten – sofern sie dies wollen – ein Stück Bewegungsfreiheit geschenkt. So kann aus einem Seitensprung ein Beziehungserlebnis werden. Oder auch nicht. Letztendlich sollte das Erlebnis die gemeinsame Beziehung stärken bzw. entwickeln.

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