Paarkommunikation findet oft unter erschwerten Bedingungen statt. Abgesehen von den „Störelementen“ und „Belastungsfaktoren“ Arbeit und Kinder, wird Paarkommunikation regelmäßig gestört durch elektronische Unterhaltung (Fernsehen, Smartphones, Internet, Spielkonsolen). Wenn ein Paar es dann schafft miteinander mehr als 3 Minuten am Tag zu sprechen, gibt es „Don´ts der Paarkommunikation„.
Das Center for Familieudvikling in Dänemark hat 4 Gefahrensignale für Paare zusammen gestellt , wenn sie miteinander kommunizieren:
1. Konflikteinleitung: Wenn eine/einer sagt, dass der/die andere „IMMER“ etwas macht oder neue Probleme mit dem Partner/der Partnerin in die Diskussion über ein Problem einbringt.
2. Niedermachen: Wenn der Partner / die Partnerin in einer Diskussion negativ über
(1) die Eigenschaften,
(2) das Aussehen,
(3) die Familie oder
(4) die Fähigkeiten des/der anderen spricht.
3. Negative Auslegung: Wenn man selbst immer das Schlimmste annimmt, wenn ein Thema angesprochen wird, oder Sie die Wortmeldung/Meinung des Partners / der Partnerin negativ auslegen.
4. Rückzug: Wenn einer von beiden in einer Diskussion einfach geht, oder sich im Fernseher / Computer oder hinter einem Buch versteckt bzw. wortkarg ist oder sich bei Situationen in denen eine Konfliktlösung erforderlich wäre, nicht beteiligt.
Was tun, wenn eines oder mehrere Gefahrensignale auftreten?
Erster Schritt: Ansprechen.
Zweiter Schritt: Dem Partner Zeit geben darüber nachzudenken, es zu realisieren und, falls er/sie es auch so sieht zu ändern.
Dritter Schritt: Einen „Termin“ miteinander vereinbaren, zu dem beide sich äußern können, ob und was sich geändert hat. Bei dieser Aussprache ist es wichtig, dass die eingangs genannten Störquellen alle nicht vorhanden sind. So eignet sich z.B. ein Spaziergang oder ein gemeinsames Abendessen für eine Aussprache.
Vierter Schritt (falls notwendig): Helfen Sie sich selbst. Machen Sie eine Paarkommunikationsanalyse. Das Produkt dazu finden Sie in den Konfliktheften und im Beziehungskoffer-Shop.
Fünfter Schritt: Falls es nicht mit Mitteln der Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert – Suchen Sie sich Hilfe! Besuchen Sie ein Kommunikationsseminar, oder kaufen Sie sich einen Ratgeber. Professionelle Beziehungshilfe gibt es auch bei Paartherapeuten und Mediatoren.
Tun Sie es bevor sich der Knoten nicht mehr auflösen läst. Je früher desto besser.
Das Center for Familieudvikling ist eine Non-Profitorganisation, die sich auf Familienbeziehungen spezialisiert hat. Eine Gruppe von SpezialistInnen bieten Paare PREP-Kurse an, in denen ihre Kommunikation geschult und Entwicklungen vorbereitet werden. PREP steht für Prevention and Relationship Enhancement Program und fokussiert auf vorausschauende Hilfe zur Selbsthilfe in Paarbeziehungen sowohl während der Beziehung als auch nach einer Trennung.
IMMER und NIE sind tatsächlich zwei wirklich ungünstige Worte, wenn es um unangenehme Themen geht. Am besten sollte man diese ganz aus seinem Wortschatz während eines Streits streichen!
In diesem Artikel http://kuppelkiste.net/der-ton-macht-die-musik/ wurde außerdem noch das Thema Ironie angesprochen. Ich finde das sollte ebenfalls noch in die Liste der Gefahrensignale aufgenommen werden. Sobald mein Partner in einem Streit ironisch wird, ist es wirklich schwer das Gespräch noch konstruktiv weiter zu führen.