Scheidungskinder lassen sich öfter scheiden

Scheidungskinder verhalten sich in Beziehungen wie ihre Eltern
Aktives Zuhören ist besonders schwierig

Traurig  aber wahr für Scheidungskinder: Eine amerikanische Studie von Nicholas Wolfinger, Soziologie-Professor  an der Universität  von Utah hat festgestellt, dass Kinder aus geschiedenen Ehen 89% wahrscheinlicher selbst eine Scheidung ihrer Ehe erleben werden als dies bei Kindern aus nicht geschiedenen Ehen der Fall ist. Dies ist insbesondere der Fall bei Ehen in denen beide Partner die Scheidungen ihrer Eltern erlebt haben.

Mich überascht dies wenig. Insbesondere da ich selbst geschiedene Eltern habe. Meine Frau auch. Also  ist unser Scheidungsrisiko groß. Warum ist das so? Weil wir von unseren Eltern vieles nicht lernen konnten, bzw. gelernt haben. Die amerikanische Studie verweist hier auf wesentliche Elemente wie

  • Vertrauen
  • Committment
  • die Bereitschaft gegenseitig auf Dinge zu verzichten und
  • Treue.

Dennoch erlebe ich eine glückliche  Ehe. Woran liegt das? Statistisch gesehen daran, dass ich später geheiratet habe als meine Eltern. Und auch der Umstand, dass ich vorher mehrere Beziehungen durchlebt habe,  ohne zu heiraten. So sind Kinder aus Ehen die intakt sind eher bereit zu heiraten, während Scheidungskinder vorher lieber länger in „wilder Ehe“ zusammen leben.

Was kann ich selbst tun?

Ein wesentlicher Beitrag zu einer glücklichen Beziehung ist meiner Ansicht nach die regelmäßige Beziehungspflege. Was das ist?

1. Wir sprechen in regelmäßigen Abständen über unsere gemeinsamen Ziele. Wir stellen fest, ob sich etwas verändert hat. Ob einer von uns mehr  / weniger Aufmerksamkeit, Zeit, Zärtlichkeit, Nähe von dem/der Anderen braucht.

2. Wir üben uns im gegenseitigen Zuhören. Denn auch unsere Ohren werden unscharf. Unsere Aufmerksamkeit verliert sich. Doch unsere Eltern sind ein warnendes Beispiel dafür was passiert, wenn diese Positions-Abstimmung nicht stattfindet. Wenn der eigene Willen immer öfter durchgesetzt wird. Wenn einer dem anderen gegenüber  übergriffig wird. Wenn die Opfer-Täter-Dynamik zu einem bösen Kreislauf wird, der ohne externe Hilfe nicht durchbrochen werden kann.

3. Wir kennen die klassischen „Beziehungsfallen“: (1) Stress im (beruflichen) Alltag, (2) überzogene Erwartungen an den Partner / die Partnerin, (3) Kinder und (4) persönliche Weiterentwicklung. Jede dieser „Fallen“ setzt das Beziehungsgefüge unter Druck. Dieser Druck muss mit den unter 1. und 2. beschriebenen Mitteln behandelt werden.

Fazit: Es stimmt. Scheidungskinder haben weniger Chancen auf eine zufriedene, stabile Beziehung. Sie sind ängstlicher. Weniger zuversichtlich, dass sie „den richtigen Partner“ finden. Denn schließlich haben es ihre großen Vorbilder – die Eltern – ja auch nicht geschafft. Doch Scheidungskinder haben auch selbst  die Verantwortung dazu zu lernen. Andere Vorbilder zu suchen. Vielleicht sogar mit der Unterstützung der Eltern. Und wenn sie Glück haben, sehen sie bei den Eltern Lernfortschritte. Zum Beispiel in der nächsten Bezieung. Und geben die Hoffnung nicht auf.

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