2 Feinde Deiner Beziehung: Gewöhnung und Abnutzung

Ein Paar ist seit 25 Jahren verheiratet und die Frau erzählt mir von der Ehe. Wie sich ihr Mann an sie gewöhnt hat. Wie er sich keine Mühe mehr gibt. Wie der Alltag von Diskussionen geprägt ist, die sich immer wieder im Kreis drehen.

Der Gewöhnungseffekt: Die Bewältigung des Alltags gehört zu den wahren Schwierigkeiten in jeder Beziehung. Denn wir gewöhnen uns an den Partner / an die Partnerin. Sehen alles was er/sie für  uns tut als selbstverständlich. Rechnen es auf mit den Dingen, die wir für ihn/sie getan haben. Entwickeln ein Gefühl dafür, wer mehr gibt und wer mehr nimmt in der Beziehung. Vergessen dabei anzusprechen, was in uns vorgeht. Dem anderen dafür zu danken und ihn/sie wertzuschätzen. Denn wir haben uns an den Ablauf gewöhnt. An das Frühstück, dass sie/er macht. An die Kleinigkeiten, die er/sie schenkt. An die Rücksicht, die er/sie auf die schlechte Laune nimmt. etc. etc. etc.

Die Abnutzungserscheinung: Der zweite Feind einer Beziehung ist die Abnutzung der Kommunikation. Die Kommunikationsdichte nimmt ab. Erstaunlich schnell. Wir hören nicht mehr (gut) zu. Denn die Kommunikation läuft in immer ähnlicheren Bahnen ab. Das Ohr wird träge. Wir wissen eh schon was er/sie sagen will bzw. wird, bzw. noch klassischer, wir glauben zu wissen was er/sie meint, wenn er etwas sagt.

Ein Beispiel für beide Feinde: Er/sie kommt nachhause. Es kommt zu keiner Umarmung, keinem Kuß. Höchstens ein „Hallo“ wird in das Vorzimmer gerufen. Er/sie sitzt vor dem Fernseher und blickt kaum auf. Tunnelblick. Er/sie beginnt Essen vorzubereiten. Bestenfalls wird hin-und hergsprochen. Die Ereignisse des Tages ausgetauscht. Ohne Blickkontakt, ohne Körperkontakt. So gehen die wesentlichen Ereignisse des Tages bei einem „Partnerohr“ rein und beim anderen wieder raus. Ohne wesentliche Spuren  zu hinterlassen. Das Gefühl entsteht, dass er/sie mir nicht wirklich zuhört. Ein klassischer Nährboden für Beziehungskonflikte.

Was kann er/sie dagegen tun? Rituale, Rituale von der Wiege bis zur Bahre.

1. Frühstück: Frühstücken Sie gemeinsam. Ohne TV. Sprechen Sie über das was heute passieren wird. Über das worauf Sie sich am Abend (z.B. gemeinsam) freuen.

2. Abschied am Morgen: Ein Kuss, eine Umarmung. Ein einfaches Ritual mit dem sie die gegenseite Wahrnehmung steigern. Wünschen Sie ihm/ihr jeden Tag was neues/positives, dass zum Tag passt.

3. Untertags: Rufen Sie sich an. Erzählen Sie kurz was los ist. Fragen Sie wie es ihm/ihr geht. nur 1-2 Minuten sind ausreichend.

4. Abends: Sie kommen bei der Tür rein. Er/sie umarmt sie, hilft ihnen aus der Jacke. Lässt ihnen Zeit anzukommen. Der Fernseher läuft nicht. Sie sprechen (in der Küche?) miteinander. Bereiten ein Essen zu.

Nicht schwer. Probieren Sie es. Und schreiben Sie mir, falls Sie andere Rituale haben, die die 2 Feinde einer Beziehung in Schach hält.

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