19.451 gute Gründe für eine Mediation

Alle Jahre wieder veröffentlicht die Statistik Austria die aktuellen Scheidungszahlen. Diesmal sind es um 0,8% weniger als im Vorjahr. Soweit eine gute Nachricht. Doch dies will mich nicht so recht positiv stimmen. Denn erstens geht nicht aus dem Artikel hervor, wieso es zu weniger Scheidungen kommt. Und zweitens sind allein in Österreich 19.451 Kinder von den Scheidungen der Eltern betroffen.

DaScheidung durch Mediations sind – meiner Ansicht nach – 19.451 gute Gründe sich vor, während und nach derScheidung professional begleiten zu lassen. Sei es durch Mediation oder durch Therapie. Denn weder Freunde noch Familie sind dazu ausgebildet den Übergang von Ehe zur Scheidung zu begleiten.

Zurück zu den 19.451 Gründen. Dies ist die Zahl der Kinder, die 2011 von der Scheidung ihrer Eltern betroffen waren. Davon sind mehr als 13.000 Kinder – also über 70% – noch minderjährig. Kinder leiden vor, während und nach der Scheidung. Auch wenn die Eltern dies meistens nicht wahr haben wollen. Denn das Scheitern der Eltern ist für die Kinder eine Lehre. Und zwar die Lehre, dass Beziehungen nicht funktionieren. Denn ihre Vorbilder – die Eltern – haben es nicht geschafft. Und von denen haben Sie reden, denken, agieren gelernt. Viele verschiedene Studien, die ich in diesem Blog bereits vorgestellt habe zeigen, dass sich Scheidungen auf die späteren Beziehungen der Kinder als Erwachsene negativ auswirken. Nicht sofort – so wie viele Eltern meinen. Die dann beruhigt sind, wenn die Kinder „eh normal“ sind, bzw. „gut damit umgehen können“ , „sich an die Situation gewöhnt haben“, „es ihnen besser geht“, etc. etc. Meistens sind dies die Beruhigungsszenarien der Eltern. In vielen Fällen reagieren Kinder auf die Scheidung so wie Eltern es sich wünschen. Damit die Probleme nicht noch größer werden. Oder nicht auch noch der Elternteil der noch da ist, dann auch noch verschwindet. Und die – selten ausgedrückte –  Angst davor sitzt in den Kindern tief verwurzelt. Und prägt sie für später. „Besser nicht binden“ ist die Message mit der sie selbst in Beziehungen ausrücken. Denn nichts ist für die Ewigkeit.

Wieso schreibe ich diesen Artikel? Weil Eltern die Möglichkeit haben Hilfe zu holen. Und zwar der Kinder wegen. Denn die Art und Weise wie die Scheidung abläuft ist für die Kinder wichtig. Wenn Eltern dazu imstande sind

  • vor der Scheidung
  • während der Scheidung und
  • nach der Scheidung

miteinander zu kommunizieren, ohne negative Kommunikation einzusetzen, so ist es den Kindern leichter möglich mit den Folgen der Scheidung umzugehen. Vielleicht sogar wesentliche Beziehungs-Elemente „in Action“ zu erleben, wie Respekt, Wertschätzung und aktives Zuhören. Denn sie  lernen auch im Trennen durch die Eltern, wie Trennungen ablaufen und wovon es abhängt ob es nach der Trennung noch einen Kontakt gibt oder nicht.

Was kann ich als betroffener Elternteil tun? Suchen Sie sich rechtzeitig Hilfe. Lassen Sie sich durch die Scheidung begleiten:

1. Eingetragene Mediatoren (in Österreich auf der Liste des Bundesministeriums für Justiz) finden sie hier.

2. Ein Verzeichnis von Therapeuten sehen Sie hier. Mein Angebot finden Sie hier.

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen. Und für Ihre Kinder viel Zeit.

Ein Gedanke zu „19.451 gute Gründe für eine Mediation

  1. Ich bin auch der Meinung, dass, wenn man sich bei einer Scheidung oder Trennung professionell begleiten lässt, den Kindern viel erspart werden kann. Eine Mediation ist so viel menschlicher als vors Familiengericht zu ziehen und erspart Kindern bei Scheidung oder Trennung der Eltern sehr viel Stress. Denn es ist wichtig, dass die Eltern in solchen Situationen vor allem an die Kinder denken, und dazu kann eine Mediation oder Therapie sehr positiv beitragen. Aber auch wenn es z.B. um Alimente geht, ist eine Mediation oft der bessere Weg, als nach der Scheidung direkt den Anwalt einzuschalten. In diesem Sinne, danke für den Eintrag zum Thema Mediation!

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