Wie geht „richtiges“ Kommunizieren?

Ich sitze mit einem Paar zusammen, das bei mir einen Beziehungs-Check macht. Ich versuche herauszufinden, wie dieses Paar miteinander kommuniziert. Beide sind seid einigen Jahren zusammen und beide haben keine augenscheinlichen Konflikte. Sie machen den Check bei mir, um herauszufinden, ob alles passt. Als Vorsorge-Maßnahme. Als ersten Schritt sehen wir uns ihre Kommunikations-Kultur an.

Ich unterscheide hier zwei Typen an Paarkommunikation. Die eine Gruppe sind die Vielredner. Sie tauschen jeden Tag bis zu 10.000 Worte miteinander aus. Erzählen sich gegenseitig alles, was in der Arbeit, zuhause, mit den Kindern, etc. passiert ist. Das Ziel: Bescheid wissen. Der Vorteil: Wichtige Kommunikations-Werkzeuge wie „Entschlüsseln von Begriffen“ und „aktives Zuhören“ werden in den Alltag integriert. Der Nachteil: Diese Kommunikationsform braucht Zeit. Andere „Lieblingsaktivitäten“ wie Fernsehen, mit Freunden unterwegs sein, Sport machen müssen damit unter einen Hut gebracht werden.

Die zweite Gruppe sind die Schweiger. Es wird wenig gesprochen. Die Sätze die gesprochen werden sind kurz. Das Wesentliche wird ausgedrückt. Es gibt lange Pausen zwischen den Sätzen. Jeder denkt gut nach, bevor er spricht. Das Ziel: Nichts unüberlegtes sagen. Der Vorteil: Ruhige Kommunikation, wenig Missverständnisse. Der Nachteil: Oft fehlen die Worte für „Beziehungs-Themen“, weil die Übung sich miteinander auszutauschen fehlt. Abwesenheit von Kommunikation kann zu Eiszeit in der Beziehung führen. Wortlosigkeit macht es schwerer in Krisenzeiten herauszufinden worum es geht, bzw. anzusprechen was einen stört.

Das Paar vor mir gehört zu den Schweigern. Der Beziehungs-Check beginnt daher mit einer Entschlüsselungs-Übung. Damit ich feststellen kann, ob er/sie wichtige Beziehungsbegriffe wie Wertschätzung, Nähe und  Zärtlichkeit in die eigene „Beziehungs-Sprache“ übersetzen kann. Weiß er/sie was gemeint ist, wenn der Partner / die Partnerin einen Wunsch äußert? Oder glauben beide einander „blind“ zu verstehen? Weil sie schon so lange zusammen sind…

Darauf folgt eine Übung zum Thema Selbstbild-Fremdbild. Wie weit gehen die Vorstellungen auseinander bei gemeinsamen Zukunftsprojekten? Wo will das Paar in 5 oder 10 Jahren sein? Wer unterstützt hier wen? Ist es Zeit für eine Neuaufteilung der Aufgaben? Eine Veränderung der Rollen?

Nach einigen Terminen ist das Paar dann soweit. Sie haben sich einen Überblick verschafft über die relevanten Beziehungs-Themen. Und dabei einige praktische Übungen ausprobiert, die sie  zuhause (immer wieder) anwenden wollen. Denn Kommunikation nutzt sich ab. Und das kann Beziehungen auch passieren. Dass sie sich abnutzen. Es sei denn das Paar kümmert sich um die Beziehung. Nimmt sich eine gemeinsame Auszeit. Richtet den Blick auf das Gemeinsame, auf das Verbindende und auf die Dinge, die nicht so gut laufen. Ein Beziehungs-Check ist die Gelegenheit gemeinsam neue Positionen auszuloten. Oder einfach herauszufinden wie es weiter gehen soll. Danach – so berichten die meisten Paare – ist es einfacher, leichter miteinander über „schwierige“ Themen (z.B. Sex, Nähe, Hausarbeit, Geld) zu sprechen. Vorausgesetzt die Beziehungspflege wird aufrecht erhalten.

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